Stefan Blankertz
Von der Sinnlosigkeit des Kriegs: Das Ernst-Jünger-Paradox
Ernst Jüngers drei Kurzromane «Sturm», «Afrikanische Spiele» und «Gläserne Bienen» – 1923 – 1936 – 1957 – stehen im Mittelpunkt dieser dekonstruktiven Lektüre, die den Text hinter dem Text lesbar macht. Sie zeigt, dass Ernst Jünger schon zu dem Zeitpunkt, als er sich noch als nationaler und soldatischer Autor missverstand, um die Sinnlosigkeit des Kriegs wusste. Was? Der Kriegsästhet als Pazifist? Man wird sehen.
Der Antibürger, der das Bürgertum verteidigt: Das ist das Ernst-Jünger-Paradox. Der stolze Soldat, der die Sinnlosigkeit seines Tuns begreift: Das ist das Ernst-Jünger-Paradox. Der Abenteuer, der sein Heil im Rausch der Beschaulichkeit sucht: Das ist das Ernst-Jünger-Paradox. In Ernst Jünger tritt uns der Autor entgegen, der sich dementiert, um sein zu können. Auf keiner der Seiten des Paradoxes stehen die Worte «Nationalismus», «Sozialismus» oder «Herrlichkeit des Kriegs». Wenn die Wüste wächst, so darum, weil der Vater für das Land missbraucht wird.
«Wer Ernst Jünger Kälte unterstellt, versteht nicht zu lesen.»
124 Seiten, 6 Farbseiten, [D] 12,80 €
ISBN 978-3-7557-4884-7