Stefan Blankertz
Politik macht Ohnmacht
Demokratie zwischen Rechtspopulismus und Linkskonservativismus
Schriftenreihe des Murray Rothbard Institut für Ideologiekritik in der edition g. 108
Der Rechtspopulismus fordert die etablierte, konservativ gewendete Linke heraus. Dabei nutzt er Ideen, Konzepte und Taktiken, die die Linke ab den 1960er Jahren einsetzte, um die politische Macht zu erobern. Das vorliegende Buch analysiert die Scheingefechte der beiden Feinde der offenen Gesellschaft und legt Wert besonders darauf, auch die Vorgeschichte auszuleuchten, wie es zur Konstellation zwischen Rechtspopulismus und Linkskonservativismus gekommen ist.
»Das vorliegende Buch ist ein Bericht aus meiner aktuellen Theoriewerkstatt. Ich bin damit befasst, drei Stränge der Theorie zusammenzuführen, die üblicherweise eher als getrennt, ja als gegensätzlich angesehen werden: Ludwig von Mises (1881-1973), Karl Marx (1818 -1883), die mehr gemein haben, als Mises wahrhaben wollte und als Marxisten lieb ist, sowie Kurt Lewin (1890 -1947), dessen Ansätze ich für geeignet halte, im Bereich der Psychologie das Programm der Praxeologie nach Ludwig von Mises umzusetzen. Die leitenden Gedanken des Buches verweisen auf Murray Rothbards (1926-1995) posthum erschienenes grundlegendes Werk zur politischen Zeitgeschichte der USA, »The Betrayal of the American Right«. Als Rothbard 1964 mit dem Slogan »beyond left and right« die libertäre Bewegung aus der Taufe hob, gab es bei der linken und rechten Opposition gegen das zentristische Establishment Anknüpfungspunkte. Heute scheint mir die Wendung »weder links noch rechts« und schon gar nicht auf halber Strecke zwischen diesen nahezu identischen Polen des Etatismus weitaus zutreffender zu sein. Die Gedanken formulierte ich zuerst in meinen Kolumnen für »eigentümlich frei« sowie Vorträgen der letzten Jahre.«
»Im Angesicht der Bedrohung durch die sogenannten rechtspopulistischen Bewegungen und nun die sie beerbende Partei mit den Forderungen nach z.B. raschen, weitgehenden Veränderungen und nach der Einführung von Volksentscheiden übernehmen die Grünen vollends die Haltung derjenigen etablierten Parteien, die in den 1980er Jahren die Grünen bekämpft hatten und ausgegrenzt sehen wollten. Das ist, was ich Linkskonservativismus nenne: Die Linken werden, kaum dass sie sich an den Schalthebeln der Macht wähnen, zu den wütendsten und mitunter auch brutalsten Bewahrern des Status quo. Die Gefahr eines Umschlags der Bewegung in offenen Faschismus ist ganz real gegeben, sobald sie ihre Macht durch irgendeine Bewegung des Volks gefährdet sehen. Dies hat nichts mit den Inhalten, sondern ausschließlich etwas mit der Struktur zu tun, ist strukturelle Gewalt.«
Im Gespräch mit Gunnar Kaiser über das Buch. Hier anhören.
Was ist Staatskapitalismus? Im Gespräch mit Tommy Casagrande beim Antibürokratenteam. Hier lesen.
Die integrative Kraft der Demokratie. Im Gespräch mit Tommy Casagrande. Hier lesen.
Milieu, Religion und Staat. Eine Diskussion mit Tommy Casagrande. Hier lesen. (als pdf.)
340 Seiten, [D] 21,80 €
ISBN 978-3-7448-8226-2