Stefan Blankertz

Antiherrschaftlicher Widerstand ist keine Systemkategorie

Luhmann und das Schulsystem


Schriftenreihe des Murray Rothbard Institut für Ideologiekritik in der edition g. 125


Was die öffentlichen Schulen betrifft, dominieren in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit die Fragen, warum es so unüberwindliche Disziplinprobleme zu geben scheint, warum so viele Schüler an der Schule scheitern und warum Lehrersein einer der Berufe mit der höchsten Rate von Frühverrentung ist. Für viele Schüler, Lehrer und Eltern ist die Schule kein Ort beschaulichen Lernens, sondern ein täglicher Krampf. Kann uns die Systemtheorie von Niklas Luhmann helfen, diese Fragen zu beantworten (und eventuell einen Ausweg zu finden)? Die Antwort lautet Nein. Luhmann rechtfertigt die gegenwärtige Schulorganisation als einzig mögliche und vernünftige Form der Erziehung; er bestreitet die Möglichkeit einer humanen Alternative. Dagegen eignet Kurt Lewins Feldtheorie sich besser, um zu verstehen, wie Schulpflicht, Berechtigungswesen und staatliche Finanzierung des Schulsystems in den schulischen Alltag hinein wirken und Schüler, Lehrer und Eltern zu unerbittlichen Feinden machen. Was wir brauchen, ist eine Besinnung darauf, dass Pädagogik vor allem eine Voraussetzung hat: Freiwilligkeit.

Die Formulierung des Titels – Antiherrschaftlicher Widerstand ist keine Systemtheorie – stammt aus einem Essay von 1989 meines Doktorvaters, in welchem er sich kritisch mit der Systemtheorie Luhmanns auseinandersetzt. Treffender kann man nicht sagen, woran sie krankt.

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152 Seiten, € 12,80 [D]

ISBN 978-3-7568-5545-2